Farbe der 24V/DC-Versorgung

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Aderfarbe 24V/DC
Blau oder hellblau? Welche Farbe muss die 24V/DC-Versorgung haben? (Bildquelle: FactoryTh/iStock/Thinkstock)

Frage aus der Praxis zur Aderfarbe 24V/DC

Ein Maschinenbauer lieferte uns mehrere Maschinen in denen er den Minus der 24V/DC-Versorgung in hellblau ausgeführt hat. In den Schaltschränken ist jedoch der Neutralleiter (230V) auch in hellblau ausgeführt. Ist das zulässig? Normalerweise wird die 24V/DC bei uns in dunkelblau ausgeführt.

Antwort des Experten

Um Verwechslungen mit anderen Farben zu vermeiden, empfiehlt die DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) „Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstung von Maschinen“ im Abschnitt 13.2.3 „Identifizierung des Neutralleiters“ Folgendes: Enthält ein Stromkreis einen Neutralleiter, der ausschließlich durch die Farbe identifizierbar ist, ist die vorgeschriebene Farbe für diesen Leiter BLAU.

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Weiterhin wird in der Norm empfohlen, dass – um Verwechslungen mit anderen Farben zu vermeiden – ein ungesättigtes BLAU (hier HELLBLAU genannt) dafür benutzt wird. Wenn die gewählte Farbe die einzige Identifizierung des Neutralleiters bietet, darf diese Farbe für keinen anderen Leiter – wo eine Verwechslung möglich ist – verwendet werden.

Im Abschnitt 13.2.4 „Identifizierung durch Farbe“ wird für Fälle, bei denen für eine Identifizierung von Leitern eine Farbkodierung benutzt wird, empfohlen, dass Steuerstromkreise für Gleichstrom mit der Farbe BLAU farblich kodiert sind.

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Keine Verwechslungsgefahr, da zwei getrennte Systeme

Da es sich im geschilderten Fall um zwei getrennte Systeme (Maschine/Schaltschrank) handelt, wird davon ausgegangen, dass im Schaltschrank kein Steuerstromkreis für Gleichstrom vorhanden ist, bzw. in der Maschine kein Neutralleiter identifiziert werden muss. Hier besteht in den einzelnen „Systemen“ keine Verwechslungsgefahr und sowohl der Neutralleiter im Schaltschrank wie auch der Steuerstromkreis in der Maschine müssen nicht durch Farbe identifizierbar sein. Zwar entspricht die benutzte Farbe des Steuerstromkreises nicht den oben geschilderten Empfehlungen der Norm, es ist jedoch in diesem Fall zulässig.

  • Autor:

    Udo Mathiae

    Leiter für elektrische Instandhaltung

    Udo Mathiae

    Udo Mathiae ist Leiter für elektrische Instandhaltung bei einem internationalen Elektrotechnik-Unternehmen (Glasfaserproduktion) in Augsburg.

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Kommentare

Kommentar von Martin Roth |

Was im Bericht meiner Meinung nicht beschrieben bzw. behandelt wird, ist die Stromkreis-Art. EN60204-1:2018 13.2.4 Identifizierung durch Farbe definiert die Farben fuer Stromkreis-Arten unabhaengig des Spannungsniveaus. Die "landlaeufige" Meinung, dass 24V DC in Leiterfarbe blau verdrahtet wird, entspricht der Definition fuer Stromkreis-Art Steuerstromkreis. Wenn Hauptstromkreise, z.B. Motoren oder Beleuchtungslampen, eine Nennspannung von 24V DC haben, sollten diese Stromkreise in Leiterfarbe schwarz verdrahtet werden.
Gruss,
Martin Roth

Kommentar von Kawumm |

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. D.h. man sollte für Neutralleiter und 24DC Versorung verschiedene Blautöne verwenden. Hellblau damit der Mensch hellhörig wird und von mehr Gefahr aus geht = 230V Neutralleiter. Auc wenn es in der Beschaffung lästig ist, freut sich der Servicemensch, wenn der 24DC GND dunkelblau mit einem weißen Streifen ist.

Grün/Gelb: Ist der Schutzleiter. Der sollte ausschließlich zum Schutz der elektrischen Anlage verwendet werden. Ein Hintergrund: Wird das Kabel beschädigt, könnte jemand mit einem Klemmkasten mit PE-Klemme die Beschädigung reparieren. Das könnte in einem System mit Sondersignal auf er Grün/gelben Ader erfasst und verhindert werden.

Kommentar von Thomas Sachs |

Die Beantwortung der Frage steht ja schon oben im Beitrag. Wenn keine Verwechslungsgefahr mit einem Neutralleiter besteht, für den die Farbe Blau zu verwenden ist, darf ein blauer Leiter verwendet werden.

Kommentar von Chris |

Ist es zulässig, einen Lichtstromkreis von 230V DC auf 24V DC "umzurüsten" und dabei "minus" über den Neutralleiter laufen zu lassen?

Kommentar von Thomas Sachs |

Da es auch in Kleinspannungsanlagen notwendig sein kann, dass eine Erde oder Potentiolausgleich angeschlossen wird, ist der Grün/Gelbe nur dafür zugelassen.

Kommentar von Funkenrudi |

ich würde mal so sagen: (Ohne mich durch die Vorschriften gequählt zu haben)
Wenn das eine Anlage ist, (Dogen. Kleinspannung) die nichts mit 230V zu tun hal, und auch nicht mit einer im Zusammenhang steht., würde ich sagen: Ja.

Kommentar von Heinrich |

Darf der Gelb-Grüne Draht, für Niedervoltanlagen auch als Schaltdraht verwendet werden? Ist das durch VDE Vorschriften verboten?

Kommentar von Mayer Siegfried |

Ein 12 Volt DC Motor wird von einer 12 V 24 Ah Batterie über eine Steuerelektronik betrieben.
Von der Steuerelektronik wird über ein Potenziometer die Geschwindigkeit reguliert.
Habe Probleme mit der Farbkennung!
Vom Steuergerät zum Poti und zurück gibt es 4 Drähte: rot, blau, gelb und grün.
Kann mir jemand sagen was die Unterschiede der Drähte sind?
z.B. +12V, - 0, Steuerung + , - etc.
Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Mayer

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