Welcher FI-Schutzschalter ist der richtige?
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Für den Einsatz in Wechselstromanlagen mit 50 Hz in Kombination mit elektronischen Betriebsmitteln wie Frequenzumrichtern oder unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USV) sind allstromsensitive FI-Schutzschalter erforderlich.
Betriebsmittel der Leistungselektronik, wie z.B. Frequenzumrichter und Wechselrichter, erzeugen eine bipolare, pulsweiten-modulierte Ausgangsspannung, welche Schaltfrequenzen im Bereich von bis zu 20 kHz aufweist. Im Fehlerfall können diese Betriebsmittel – neben 50 Hz-Wechsel- und Pulsgleichfehlerströmen – auch glatte Gleichfehlerströme und Wechselfehlerströme unterschiedlichster Frequenzen sowie Mischfrequenzen (bei Frequenzumrichtern z.B. die Schaltfrequenz und Ausgangsfrequenz) verursachen.
FI-Schutzschalter Typ A erfassen Fehlerströme nicht exakt
Handelsübliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) mit der Auslösecharakteristik AC oder vom Typ A entsprechend der IEC 60755 können diese Fehlerströme nicht exakt erfassen, so dass eine ordnungsgemäße Auslösung des FI-Schutzschalters nicht gewährleistet ist. Außerdem kann die normale Auslösung eines Fehlerstromschutzschalters vom Typ A mit Wechselfehlerstrom oder pulsierendem Gleichfehlerstrom von 50 Hz durch einen gleichzeitig vorhandenen glatten Gleichfehlerstrom negativ beeinflusst oder sogar verhindert werden.
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Allstromsensitive FI-Schutzschalter Typ B erfassen alle Fehlerstromarten
Allstromsensitive FI-Schutzschalter vom Typ B erfassen alle Fehlerstromarten entsprechend der Auslösecharakteristik B nach IEC 60755, das heißt auch glatte Gleichfehlerströme. Darüber hinaus sprechen diese Fehlerstromschutzschalter auch auf Wechselfehlerströme mit allen Frequenzen und Mischfrequenzen bis 1 MHz (100 kHz bei selektiver Ausführung) an. Dabei ist die Auslöseempfindlichkeit nicht für alle Schalter über den gesamten Auslösefrequenzbereich konstant, sondern weist je nach Schaltertyp und Bemessungsfehlerstrom einen unterschiedlichen Frequenzgang auf.
Zur Vermeidung unerwünschter Auslösungen einer allstromsensitiven Fehlerstromschutzeinrichtung durch Ableitstrom ist neben seinem Bemessungsfehlerstrom auch der Frequenzgang des Auslösestromes von Bedeutung. In DIN VDE 0100-530 wird für Fehlerstromschutzschaltungen in Anlagen mit Betriebsmitteln, die einen glatten Gleichfehlerstrom verursachen können (z.B. Frequenzumrichter), der Einsatz von Fehlerstromschutzeinrichtungen Typ B vorgeschrieben, und diese müssen auch zum vorbeugenden Brandschutz eingesetzt werden.
Die Richtlinie VdS 3501 empfiehlt den Einsatz dieser Schutzschalter.
Downloadtipps der Redaktion
Prüfliste „Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD)“
Hier gelangen Sie zum Download.
Formular „Prüfnachweis: RCDs“
Schutz bei direktem Berühren und Brandschutz
Ein umfassender Schutz bei direktem Berühren (Zusatzschutz) entsprechend DIN VDE 0100-410 lässt sich mit von den Herstellern angebotenen, unterschiedlichen Schaltertypen auch dann verwirklichen, wenn elektronische Betriebsmittel Fehlerströme hoher Frequenz, z.B. ein Frequenzumrichter mit einer Taktfrequenz von 8…16 kHz, verursachen.
Der Erdungswiderstand ergibt sich dabei, nicht wie bei normalen FI-Schutzschaltern der Reihe A, aus der zulässigen Berührungsspannung und dem für 50 Hz definierten Bemessungsfehlerstrom, sondern aus der maximal zulässigen Berührungsspannung und dem Maximalwert des Auslösestromes im gesamten erfassten Frequenzbereich. Eine definierte obere Auslöseschwelle und ein lückenloser Auslösefrequenzgang sind daher für die Festlegung des maximalen Erdungswiderstandes Voraussetzung.
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Beitrag von 2018; aktualisiert Juni 2022
Kommentare
Kommentar von Robert |
Hallo,
wir besitzen Hochspannungsnetzgeräte, die bei einer Differenzstrommessung Ableitströme im Hochfrequenten Bereich (20kHz-100kHz) aufweisen. Diese Ableitströme lagen bei der Messung bei max. 5mA bei 90kHz. Meine Frage ist nun, welchen FI ich für dieses Netzgerät verwenden soll? Gibt es eine Norm, Richtlinie, Spezifikation o.ä., die aussagt, ab welchem Ableitstrom im Hochfrequenten Bereich ein Typ B FI verbaut werden muss/soll? Mir ist klar, dass ein FI vom Typ B immer besser ist, aber letztlich ist es auch eine Frage des Preises, für die man Argumente/Fakten benötigt.
Kommentar von Langenbach |
Hallo, ich habe zwei Fragen, um deren Beantwortung ich bitte. Wärmepumpe Buderus Logatherm WLW176i/186i - X AR TP 70 wird installiert. Wird für den elektrischen Anschluss FI -Schutzschalter 4p40A30mA Typ A (vom Elektriker angeboten) oder Typ B (von Buderus empfohlen) benötigt? Gibt es bei Verwendung von Typ A gegenüber unverantwortbare Risiken oder Gefahren ? Danke im voraus.
Kommentar von U. St. |
Hallo,
mit meinem Solarspeicher Ecoflow Delta pro betreibe ich über ein separates Kabel auch meine zentrale Ölheizung. Den ungeerdete Wechselstrom (IT-Strom) habe ich zuvor über eine sog. "Brücke" in geerdeten Wechselstrom (TN-Strom) umgewandelt.
Nun möchte ich das ganze noch mit einem mobilen FI-Schutzschalter absichern. Welcher Schutzschalter-Typ ist der richtige ? Wo muß ich diesen Schutzschalter platzieren ?
Für eine Antwort vielen Dank.
M.f.G.
U.St.
Kommentar von Schilling |
Warum nicht Pflicht fi B In allen allen Verteilungen montieren und anschliesen
Kommentar von Isabell Löwer |
ABB Stotz FI-Schutzschalter Typ B 2P,25A,30mA F202 B-25/0,03
kann ich diesen zum Anschluss einer Pool Inverter Wärmepumpe installieren?
Danke für eure baldige Antwort.vG
Kommentar von Uli |
Hallo, möchte eine Klimaanlage einbauen lassen und der Monteur möchte, dass ein Elektrofachbetrieb eine Zuleitung an das Außengerät mit einem Allstromsensitiven FI installieren muss. Ist das notwendig? Was gibt es für Alternativen?
Danke für eine Rückmeldung! Gruß Uli
Kommentar von Eugen Mutik |
Hallo zusammen.
Ich hätte da einige Fachfragen, was neue DIN VDE 0100 Teil 530 betrifft. Unsere Baustromverteiler sind alle ausgerüstet mit den FI- Schalter Typ B für CEE 16 bis 63. Die tragbare Vollgummiverteiler sind aber noch mit FI- Schalter Typ A. Die Vollgummiverteiler haben meistens 1x CEE 32- Steckdose/ 1 bis2 x CEE 16- Steckdose und zwischen 2 und 4 Schuko- Steckdosen. Die Einspeisung erfolgt über CEE 32- Stecker von Baustromverteiler. Meine Fragen wären. Muss ich jetzt auch die Vollgummiverteiler auf FI- Schalter Typ B umrüsten oder kann ich FI- Schalter komplett raus bauen? Eigentlich ist ja im Baustromverteiler ein FI typ B verbaut, dann brauche ich doch nicht noch eins in dem tragbaren Vollgummiverteiler. Oder lieg ich da Falsch? Gibt es eine konkrete Aussage von VDE, die genau auf mein Problem hinweist?
Ich bedanke mich im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen.
Kommentar von mäxchen |
Hallo,
wir möchten eine Mobile Wallbox in der Garage nutzen. Diese hat FI für Gleich- und Wechselstrom.
In der Garage soll hierzu eine Drehstromsteckdose installiert werden. Der Elektriker sagt, bei Neuinsallation von Kraftstromsteckdosen soll immer zusätzlich ein Gleichstrom FI eingesetzt werden. (Seit 2017)
Ich würde diese lieber nur einfach (per Haus FI) abgesichert wissen. Muss das wirklich sein?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Mäxchen
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