11.000 Elektroingenieure werden benötigt
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Deutschland fehlen Elektroingenieure. Allein 2022 werden 11.000 aus dem Ausland benötigt, um die Energiewende und die Digitalisierung zu stemmen.
Immer mehr Fachkräfte fehlen
In etwa 8.600 Elektroingenieure werden die Hochschulen dieses Jahr auf den Arbeitsmarkt entlassen. Doch das reicht bei weitem nicht. Und die Zahl sinkt weiter, da das Studienfach, trotz hervorragender Chancen auf dem Arbeitsmarkt, mit einem Imageproblem zu kämpfen hat.
Laut der Berechnungen des VDE werden allein in diesem Jahr circa 20.000 benötigt – und die Tendenz steigt. Auch arbeitslose Elektroingenieure können diese Lücke nicht füllen: Sie Jahren herrscht in dem Bereich Vollbeschäftigung. Deutschlandweit liegt die Arbeitslosenquote hier bei unter drei Prozent, in Bayern und Baden-Württemberg sogar bei nur 1,3 Prozent.
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Was ist die Folge?
Bereits dieses Jahr müssen knapp 11.000 ausgebildete Elektroingenieure aus dem Ausland geholt werden, damit der Bedarf gedeckt werden kann. Bisher konnte der Bedarf durch qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zumindest die Lücke füllen, doch das wird zunehmend unwahrscheinlicher – auch da der weltweite Bedarf an Elektroingenieuren gestiegen ist. Grund hierfür ist unter anderem die Chipkrise.
Weltweit werden neue Chipfabriken gebaut, die wiederum mehrere tausend Halbleiterexperten benötigen. Ziel der Halbleiterindustrie ist es weltweit bis Ende des Jahres fast 50 Prozent mehr umzusetzen als noch 2019 vor der Pandemie. Dies zeigt eine Studie von Deloitte. Besonders Taiwan, Südkorea, die USA, China, Singapur und Israel investieren in den Chip-Markt und sorgen so für eine zunehmende Erschöpfung des Pools an Elektroingenieuren.
Laut VDE machen chinesische Studierende etwa 10 Prozent der Studierenden der Elektrotechnik in Deutschland aus. Die Mehrheit von ihnen kehrt irgendwann in ihr Heimatland zurück – auch China kämpft mit einem Mangel an Fachkräften auf dem Weg an die Spitze der Halbleiter-Industrie, so Deloitte.
Die Elektronikbranche muss handeln
Die gesamte Elektronikbranche muss also schnellstmöglich aktiv werden, damit sie im weltweiten Kampf um qualifizierte Mitarbeiter nicht untergeht. Weltweit wurde das Problem bereits angegangen und Regierungen und Unternehmen arbeiten mit Hochschulen und Universitäten zusammen, um mehr Talente entsprechend weiterzubilden.
Wie sieht das in Deutschland aus? Laut Renate Schuh-Eder, der Geschäftsführerin von Schuh-Eder Consulting, leistet sich die Branche immer noch handwerkliche, vermeidbare Fehler bei der Recruitierung der Fachkräfte. So empfehle es sich für die Unternehmen die Expertise von internen oder externen Spezialisten heranzuziehen und unter anderem auch bei der Arbeitgeberattraktivität nachzubessern. Individuelle Stärken müssen gezielt herausgearbeitet werden, um die passenden Mitarbeiter anzusprechen. Schuh-Eder bemängelt außerdem Defizite im Bewerbermanagement. Unternehmen sollten den Aufbau eines Talent-Pools angehen und auf klare Kommunikationswege setzen. Wenn der Interessent nicht passt, muss das kommuniziert werden. Schnell hat ein Unternehmen auf Grund solcher Fehler mit einem schlechten Image zu kämpfen. Und das sollte – vor allem in der momentanen Situation – dringend vermieden werden.
Quelle: https://www.elektroniknet.de
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