Elektroinstallationen prüfen: Das ist nicht schnell gemacht
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Frage aus der Praxis
In einem Altenheim soll die Elektroinstallation geprüft werden. Wie geht man da vor, um schnell aber doch sicher zu prüfen?
Tipp der Redaktion
VDE 0701 und VDE 0702 – E-Learning-Kurs + Fachbuch + Prüfprotokolle
- die neuen Normen richtig anwenden
- Praktisches Lernen mit E-Learning-Kurs
- Wissen vertiefen mit dem Fachbuch
Antwort des Experten
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Markus Klar, LL.M.
Die DIN VDE 0105-100 „Betrieb von elektrischen Anlagen“ kann als Ausgangspunkt für Prüfungen nach DIN VDE 0100-600 „Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 6: Prüfungen“ und DIN VDE 0100-410 „Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 4-41: Schutzmaßnahmen – Schutz gegen elektrischen Schlag“ für die Elektroinstallation, DIN EN 50699 (VDE 0702) „Wiederholungsprüfung für elektrische Geräte“ für ortsveränderliche Geräte oder DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) „Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstung von Maschinen“ für elektrische Maschinen (im Heim wohl unwahrscheinlich) verwendet werden.
Downloadtipps der Redaktion
E-Book: „Prüfprotokolle für die Elektrofachkraft“
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e.+-Artikel: „DIN EN 50699 (VDE 0702) für Wiederholungsprüfung elektrischer Geräte"
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Downloadpaket für ortsveränderliche elektrische Arbeitsmittel
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Prüfprotokoll für ortsveränderliche elektrische Arbeitsmittel
Elektroinstallationen prüfen: Hier ist Vorbereitung erforderlich.
Zunächst sollte man sich die Dokumentation der vorherigen Prüfungen ansehen. Ist das Prüfprotokoll ordentlich, kann man den Umfang der Folgeprüfung vielleicht reduzieren. Wird regelmäßig in Bestandsanlagen geprüft, dann reichen beispielsweise bei der Isolationswiderstandsmessung alle 4 Jahre 20 % aus, sodass man in 20 Jahren (Lebensdauer der Leitungen) einmal durch ist (vgl. Kap. 5.3.3.101.0.1).
Aber Vorsicht: Kann aus der Stichprobe tatsächlich auf den Gesamtzustand geschlossen werden?
Dies muss anhand der örtlichen Situation eingeschätzt werden. Im Zweifelsfall haftet der Prüfer dem Auftraggeber für die Prüfung der Gesamtanlage.
Ansonsten ergibt sich der Prüfumfang aus Kapitel 5 der DIN VDE 0105-100: Einen großen Teil nimmt die Besichtigung ein – Übereinstimmung der Anlage mit der Dokumentation. Gibt es offensichtliche Schäden oder Mängel? Wie halten die Betriebsmittel die Umgebungseinflüsse aus? Wie ist es um den Schutz gegen direktes Berühren bestellt? Entspricht der Schutz gegen indirektes Berühren noch den Errichternormen? Das Kapitel 5.3 ist da fast wie ein Kochrezept. Dann zum Messen: Wie sieht es mit RCD aus? Wie sind hier die Auslöseströme und –zeiten? Weiterhin muss der Schutzleiterwiderstand und die Schleifenimpedanz gemessen werden.
Am Ende ist ein Prüfbericht zu erstellen, in welchem dem Betreiber Mängel oder die Mängelfreiheit bestätigt werden. Je nach Anlagenumfang wird man mehrere Tage mit Vorbereitung, Prüfung und Dokumentation zubringen. Ohne die genaue Anlage und deren Umfang zu kennen, ist aber schlecht beraten.
Es kann nur empfohlen werden, unbedingt die Anlage in Augenschein zu nehmen und sich mit ihren Gegebenheiten und der Anlagendokumentation - insbesondere vorhergehenden Prüfberichten oder der Errichterdokumentation zu beschäftigen. Zu beachten ist, dass ältere Menschen aufgrund ihrer altersbedingten Einschränkungen besonders schutzbedürftig sind. An die Anlagensicherheit in solchen Gemeinschaftsunterkünften sind daher besonders hohe Ansprüche zu stellen. Alles weitere ergibt sich aus Kapitel 5.3 der DIN VDE 0105-100 sowie den entsprechenden Verweisnormen.
Beitrag aus dem Jahr 2018, zuletzt geprüft und aktualisiert am 12.06.2024
Kommentare
Kommentar von Thomas Reiniger |
Als Elektroingenieurin war ich immer fasziniert von der Präzision und Sorgfalt, die in die Prüfung von Elektroanlagen einfließen. Bei einem meiner ersten Projekte war ich für die Überprüfung der Prüfbefunde für Elektroanlagen in einem großen Bürogebäude verantwortlich. Es war eine herausfordernde, aber lohnende Erfahrung, die mir das Vertrauen gab, dass die Anlage sicher und effizient betrieben werden kann.
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