"Die elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP)"
Arbeiten an elektrischen Anlagen, Arbeits- und Betriebsmitteln sind mit Gefahren verbunden. Sie dürfen nur von Personen ausgeführt werden, die über die entsprechenden Qualifikationen verfügen.
Diese Broschüre gibt umfassende Auskunft.
Kostenlose PDF-Datei mit 32 Seiten.
Stromunfälle aus dem Arbeitsalltag
Fehler passieren schnell
Wie schnell Fehler gemacht werden, können Sie in unseren Unfallbeispielen lesen. Diese Beispiele zeigen Ihnen, wie Sie es nicht machen sollten!
- Eingeklemmtes Kabel kostet zwei Mitarbeitern das Leben
- Leichtfertiges Handeln führte zum Stromunfall
- Unzureichende Abdeckung von Leitern
- Störlichtbogen im HA-Kasten ausgelöst
- Lichtbogen bei Spannungsprüfung ausgelöst
- Provisorisches Kabel nicht auf Spannung geprüft
- Elektrischer Schlag beim Eingreifen in eine Kabeltrasse
- Zählermonteur erlitt Stromschlag bei Wandlerkontrolle
- Instandsetzung ohne Arbeitserlaubnis ausgeführt
- Abdeckung des Hausanschlusskastens klemmte
- Abstand zur Einspeisung unterschätzt
- Störlichtbogen im Filterkopf
- Bohrhammer löste Kurzschluss aus
- Wischer durch blanken Schraubendreher
- NH-Sicherungen nicht entfernt
- Lichtbogen an Hausanschlusskasten ausgelöst
- Kurzschluss beim Abrutschen mit der Kombizange
- 3. Sicherheitsregel missachtet
- Arbeiten unter Spannung an Erdkabeln
- Mit Daumen Trafosammelschiene berührt
- Stromschlag an defekter Strahlkabine
- Stromschlag über PEN-Leiter
- Minibagger beschädigte 20-kV-Kabel
- Störlichtbogenunfall endete tödlich
- Niederspannungsverteilung nicht freigeschaltet
- Absturz in einer Schaltzelle
- Beim Entfetten entstand plötzlich eine Verpuffung
- Gefahr durch beschädigte Isolierung unterschätzt
- Spannungsfreiheit wurde nicht festgestellt
Ein sinkendes Risikobewusstsein führt häufig zu Stromunfällen
Das Arbeiten in elektrischen Anlagen und der Umgang mit elektrischen Betriebsmitteln erfordert vom elektrotechnischen Laien bis zur verantwortlichen Elektrofachkraft die Umsetzung und Anwendung technischer, organisatorischer und persönlicher Maßnahmen, um eine Gefährdung durch elektrischen Strom zu vermeiden.
Doch trotz eines umfangreichen Regelwerks mit zu erfüllenden Anforderungen und Schutzmaßnahmen passieren täglich Stromunfälle. Auswertungen der Stromunfälle durch die Berufsgenossenschaften zeigen bei Arbeiten an elektrischen Anlagen und an elektrischen Betriebsmitteln seit einigen Jahren sogar eine steigende Anzahl von gemeldeten Stromunfällen.
Die häufigsten Gründe für Stromunfälle im Arbeitsalltag sind
- Verhaltensfehler
- Überschätzung bzw. sinkendes Risikobewusstsein
- Zeitdruck
- Schäden oder Fehler an elektrischen Betriebsmitteln und Anlagen
Der erste dokumentierte Stromunfall

Seit wir den elektrischen Strom kennen, gibt es Stromunfälle. Der erste schriftlich dokumentierte Stromunfall in Deutschland ereignete sich am 4. November 1879 im Reichstagsgebäude in Berlin. Weitaus ungewöhnlicher als der Unfall war dabei allerdings die Erste-Hilfe-Methode …
Ein Angestellter im Reichstag wollte damals einem Kreis anwesender Personen die Funktion der neuen elektrischen Beleuchtung demonstrieren, so die historische „Zeitschrift für angewandte Elektricitätslehre“. Dabei berührte er jedoch versehentlich die beiden unter Spannung stehenden Pole im Lampensockel, erhielt einen elektrischen Schlag und fiel zu Boden. Irgendwie hatten die Anwesenden wohl schon einmal etwas vom „Erden“ gehört, und so hatte einer von ihnen die abenteuerliche Idee, den Strom, der sich seiner Meinung nach noch im Verunfallten befand, in die Erde auszuleiten. Und das taten die Herren dann auch ganz wortwörtlich: Sie trugen den Mann nach draußen und steckten seine Hände in die Erde. Tatsächlich erholte sich der Verunfallte wieder – ob das wirklich an dieser ungewöhnlichen Heilmethode lag?
Welche Probleme begegnen Ihnen immer wieder im Arbeitsalltag als Elektrofachkraft?
Rainer Bücher am 22.04.2018
Condor am 19.04.2018
ich am 11.04.2018
Thomas am 10.04.2018